Metal Hammer
BELPHEGOR "Lucifer Incestus"
Napalm/SPV
(9 Songs / 36:11 Min.)

Phallelujah! Auch auf dem vierten Rundling der Österreicher dreht sich wieder alles um unsere Lieblingsthemen: Gevadder Satan, seine wohl geformten Gespielinnen und den angenagelten Gegenspieler. Dabei kommt jeder auf seine Kosten, denn egal ob Haar, Muskeln oder Geschlechtsteil - die Belphegoren bearbeiteten jedes Körperteil ihrer Fans mit gleicher Leidenschaft. Mal propagieren sie das 'Fleischrequiem 69', mal blasen sie zur 'Demonic Staccato Erection', und zur Abwechslung wird das Blut Christi mit weißer Soße garniert ('Fukk The Blood Of Christ'). Dabei gehen die Herren stets mit höchster technischer Präzision zu Werke, und angesichts der Geschwindigkeit, mit der das Höllenquartett ackert, dürfte das fleischliche Vergnügen (im Gegensatz zum auralen) nur von kurzer Dauer sein. Ähnlich wie die polnischen Panzer-Pioniere Vader plätten Belphegor nämlich wahlweise mit höllisch druckvollen Präzisionssalven oder brachialer Stahlgewalt. Gelegentliche Pausen zum Auftanken gibt's bei Intros, vereinzelten groovigen Parts, hymnischen Mid-Tempo-Bang-Passagen oder mächtigen, eingängigen Schwarzmetall-Refrains ('Lucifer Incestus'). Doch diese Boxenstopps absolviert die Crew in einer Top-Zeit, so dass genug Zeit für den Blast bleibt, der den Songs ihre dämonische Kraft verleiht. Schade nur, dass der Ziegenbock vom NECRODAEMON TERRORSATHAN-Cover einer Zeichnung nackter Satans-Elsen weichen musste.

6 von 7 Punkten!

Hammer/Petra Schurer