Rock Hard
BELPHEGOR "Lucifer Incestus"

(Napalm/SPV)

(36:13)

Bei den Salzburger Black/Death-Blas(t)phemisten schlägt das Pendel dieses Mal etwas mehr in die Schwarzmetall-Richtung aus. Unüberhörbar standen schwedische Knüppel-aus-dem-Sack-Bands wie Dark Funeral und Infernal Pate für die berüchtigten Highspeed-Passagen. Der Florida-Einschlag ist zwar noch immer spürbar, Deicide&Co. traten jedoch im Gesamtbild etwas in den Hintergrund. Mit Drummer Torturer, der in jüngster Vergangenheit schon live überzeugen konnte, haben BELPHEGOR endlich den richtigen Mann für die Extrem-Blasts im roten Metronom-Bereich gefunden. Das unheilige Quartett punktet aber überraschend am meisten bei einem für ihre Verhältnisse gedrosselten Song. 'Fukk The Blood Of Christ' ähnelt am Anfang sehr stark Slayers 'Bloodline', hebt sich aber mit Fortdauer deutlich ab und entwickelt sich zum puren Horror-Soundtrack mit Gänsehaut-Garantie. Der Titeltrack könnte auch auf „Panzerdivision Marduk“ stehen, hat aber mit dem packenden Chorus noch ein zusätzliches Schmankerl zum Gebolze zu bieten. Überzeugend wie immer agiert das geniale Gitarren-Tandem Helmuth und Sigurd, von denen ich gerne einmal einen Morbid Angel-Song gecovert sähe. Zum Sound-Handwerk von Alex Krull muss wohl nicht viel erklärt werden, geschmackvolle Movie-Intros runden „Lucifer Incestus“ gekonnt ab. Mit dieser Scheibe in der Hinterhand sollten sich BELPHEGOR vom Geheimtipp zur ernsthaften Konstante im extremen Metal mausern können. Phallelujah!

9 out of 10 / 10 x Dynamit

Rock Hard / Robert Pöpperl-Berenda