Das nunmehr siebte Belphegor-Album
steht vor der Tür und eins ist ganz sicher, vor seinen Vorgängern
verstecken muss es sich definitiv nicht!
In typischer Belphegormanier ("Titten, Tod und Teufel",
wie Gitarrist und Sänger Helmuth einmal die drei Haupttehmen
von Belphegors Musik benannte) ist ja schon der Albentitel, "Bondage
Goat Zombie" gehalten. Und in typischer Belphegormanier geht
es dann auch zur Sache.
Beginnt das Album noch relativ banal mit Kirchenglocken und nicht
näher zu definierendem Zombie- oder Dämonengestöhne
so haut "Bondage Goat Zombie" nach den ersten ca. 20 Sekunden,
die für den Intro draufgingen direkt mitten auf die Fresse
und dem geneigten Hörer direkt seelenloses Gebolze der feinsten
Sorte um die Ohren und erweckt sofort den Eindruck von einer Band
in ihrem Element, was ja auch bekanntermassen Fakt ist und wieder
und wieder bewiesen wird.
Belphegor lassen keine Chance aus, um dem Album jede einzlne Unze
an Extremem und Härte zu entlocken, doch werden dabei niemals
langweilig, wie man es von einigen Death Metal-Acts gewohnt ist.
Fegen einem gerade noch brutale Pinch-Harmonics und Drumgebolze
um die Ohren, dass es ein wahres Fest ist, wechselt man im nächsten
Augenblick zu langsameren treibenden, man möchte schon fast
sagen melodiösen Passagen oder beginnt ein Stück mit einem
Akkustikintro, nur um sich dann direkt wieder in Geknüppel
der oberen Güteklasse zu verlieren.
Ein weiteres Merkmal, dass an "Bondage Goat Zombie" heraus
sticht und die Scheibe somit angenehm von vielen anderen Produktionen
des gleichen Genres abhebt und als obere Güteklasse markiert,
ist der Fakt, dass Belphegor es immer Stück für Stück
schaffen, Melodien einzubauen, sei es nun im Strophenpart, im Refrain
oder einfach als Fill, die ins Ohr gehen und einen bis zum nächsten
Durchlauf des Albums nicht mehr in Ruhe lassen!
Alles in allem kann ich "Bondage Goat Zombie" mit ruhigem
Gewissen Suchtpotential attestieren. Wer auf kompromisslosen und
dennoch bangbaren Black/Death Metal steht, sollte hier definitiv
zugreifen. Wer sich unsicher ist, sollte sich einfach ein beliebiges
Stück des Albums anhören, wenn ich eine Empfehlung machen
sollte, würde ich mich wohl für Sexdictator Lucifer oder
Armageddon's Raid entscheiden, aber wenn ich ehrlich bin, so ist
die Qualität der Einzelstücke insgesamt so ziemlich gleich
hoch. Einziges Manko: Länger hätte es dann doch sein können,
aber auf der anderen Seite: Klasse statt Masse.
11/13 by Asgrimm Schwermetall.ch |