Legacy Magazin (ger)
BELPHEGOR “Goatreich – Fleshcult“
(Napalm/SPV)

Auch wenn einige Leutchen nicht so recht mit den Persönlichkeiten hinter BELPHEGOR zurechtkommen mögen, musikalisch lässt sich auch beim nunmehr fünften Studio-Album nicht allzu viel herummäkeln: „Goatreich – Fleshcult“ ist das (erwartete) Black/Death Metal-Brett geworden, auch diesmal sind wieder all jene Elemente, für die wir die Ösis doch so lieben, mit an Bord: Blastbeats en masse, infernalischer Grunz/Kreisch-Wechselgesang und schöne handfeste, aber keineswegs zu verspielte Riffs, die sich in Quietschorgien ergehen. Das Cover trägt dem BELPHEGORschen Anspruch erneut Rechnung, die Texte scheinen ebenso ganz im Sinne des Viergestirns zu sein, auch wenn sie der Promo-Version nicht beiliegen, aber ich gehe mal bei Songtiteln wie `The Crown Massacre` oder `The Cruzifixus Anus Dei` stark davon aus, dass die ureigene Linie vehement beibehalten wurde. Zwar klingt alles irgendwie immer noch wie eine Mischung aus Deicide und Dark Funeral, nichtsdestotrotz haben die Satansbraten es mittlerweile ja meisterhaft geschafft, diesen Sound als ihr ureigenes Markenzeichen zu etablieren. Doch nun zu den Besonderheiten von „Goatreich – Fleshcult“: Bereits der Opener `The Cruzifixus Anus Dei` spiegelt mittels der akzentuierten, äußerst passend eingewebten Streichereinschübe das Faible der Österreicher für klassische Musik wieder. Des weiteren vermag Album Numero fünf mit `Sepulture Of Hypocrisy` über den allerersten ausschließlichen Slow-Mo-Banger aus dem Hause BELPHEGOR aufzuwarten. – Gut, auch `Kings Shall Be Kings` nährt sich aus einem unersättlich dahinsiechenden, dunklen Strom, um erst im weiteren Verlaufe des Songs so richtig aufs Gaspedal zu treten. Allein in der vorgenannten Konsequenz ist das bei der österreichischen Black/Death-Institution noch ein Novum. Handwerklich und songwriting-technisch ist alles im grünen Bereich, an „Goatreich – Fleshcult“ könnte sich wahrlich noch so manche etablierte Combo eine Scheibe abschneiden… Eines möchte ich dann aber doch wissen: Wer bringt den Jungs denn abends, wenn sie zu Bett gehen, immer diese schönen lateinischen Verse bei? – Das abschließende `Festum Asinorum/Chapt. 2` jedenfalls ist ein Paradebeispiel dafür, wie man jene Sprache in derbsten Metal integriert, die Klasse BELPHEGOR´s nur unterstreichend und verleumderische Zungen Lügen strafend. (CW)

11 / 15 Punkte Legacy "Soundcheck # 3"