BELPHEGOR „Pestapocalypse
VI” Diesen unverwüstlichen Okkult-Todesschergen aus
dem österreichischen Salzburg haftet seit jeher der Ruf an,
eine erzperverse, hundsgemeine und hämische Notenschlachterhorde
zu sein. Ihre hochmorbiden Veröffentlichungen waren an dieser
Art Popularität auch nicht unschuldig. Nun werden sich Belphegor
jedoch auch noch als Großmeister ihrer Death Metal-Gilde titulieren
lassen müssen, denn das neue Ketzermanifest „Pestapokalypse
VI“ ist ein wahrlich elitäres Meisterwerk geworden.
Bereits die beiden famosen Albumvorgänger „Lucifer Incestus“
und „Goatreich Fleshcult“ boten exzellente und abartig
verkommene Knüppelkunst vom Feinsten beziehungsweise Rohesten
– doch diese auch lyrisch wieder ultrabissige Pestilenz-Platte
schlägt dem stinkenden Blutfass glatt den Boden aus. Die fanatischen
Christenhasser aus der Alpenrepublik agieren stellenweise wie im
antireligiösen Blutrausch; ihr bestialisch grausamer Output
weist trotzdem durchgehend großen Respekt abringende spielerische
Versiertheit auf. Herrlich.
Solcherlei anspruchsvoll gezockte und überraschend hochmelodische
Soli hört man in diesem rabiaten Bereich höchst selten.
Die Höllenkommando-Schergen hauchen auf diesem kreisrunden
Wahnsinnsteil zweifellos ihre modrigen Dunkelseelen aus. Die gesamte
kompositorische Konzipierung kann mich daher jederzeit vollauf überzeugen.
Überhaupt, diese mental verheerend ansteckende „Pestapokalypse
VI“ offenbart durchgehend sensationelles Klassematerial, welches
jedem aufrichtigen Anhänger solcherlei dämonischer Klanggewalt
die blanke Begeisterung in die Gesichtszüge meißelt.
Das durch und durch schizophren inszenierte Todesliedgut kommt mit
einer überraschenden Vielzahl an höchst impulsiven Gitarren-Arbeitseinfällen
daher. Die alle Spielgeschwindigkeiten abdeckenden Untergangslieder
werden mit belebend einfallsreichen Brutalgesängen von Saiten-Hauptmann
Helmuth veredelt.
Inhumaner Geisteskranken-Growl herrscht in den enthaltenen neun
Teufelssongs daher ebenso vor wie stellenweise gar ausuferndes Blackout-Gekeife.
Dass Reglerdreher-Meister Andy Classen diesen feuchten Häretikertraum
auch noch genial fett und blitzsauber produziert hat, setzt allem
noch die wuchtige Klangkrone auf.
Genau so stelle ich mir die glaubhafte Weiterentwicklung einer aufrichtig
besessenen Truppe aus diesem Sektor vor.
9/10 Markus Eck / Metal Message.de |